Die nächste Ortschaft auf unserer Reise war Lucca. Diese Stadt hat etwas besonderes, denn schließlich ist die komplette Altstadt durch eine dicke Mauer umgeben. Für die Autos gibt es vier Möglichkeiten, um hineinzukommen. Letztendlich entschieden wir uns, draußen zu parken und von dort per pedes im Inneren herumzuspazieren. Dank Reiseführer konnten wir eine Route finden, die alle wichtigen Punkte abdeckte.
In der Stadt selber gibt es mehrere Möglichkeiten auf „Aussichtsplattformen“ zu gelangen und oben den Blick über die Stadt und das Umland zu genießen. Der Turm auf den wir hinaufkletterten hieß Torre Guinigi. Der Wind auf der obersten Plattform ging teils recht stark, aber die Aussicht machte alles wieder wett.
Viele Gebäude sind schön anzuschauen und gesamt gesehen hat die Stadt einen Flair, der uns dazu veranlasste, statt der geplanten zwei Stunden insgesamt fast fünf Stunden zu verweilen. 🙂
Mit unserem Glück war genau bei unserer Anwesenheit das Oldtimertreffen. Zuerst waren alle Autos, Motorräder und diverse andere Gefährten auf dem Hauptplatz aufgestellt und konnten in aller Ruhe begutachtet werden. Nachdem die Pause für die Teilnehmer der „500 anni mura di Lucca“ (also 500 Jahre die Mauern von Lucca) zu Ende war, drehte der komplette Konvoi drei Runden auf den Mauern.
Bereits bei unserer Reiseplanung fanden wir die Möglichkeit, mit dem Fahrrad auf der Stadtmauer zu fahren sehr aufregend und wollten dieses Vorhaben unbedingt in die Tat umsetzen. Statt einem gewöhnlichen Fahrrad, wurde es Tandem für bis zu sechs Personen.
Die Fahrt selber gestaltete sich als richtig spaßig. Zuerst drehten wir im Uhrzeigersinn eine Runde um die Stadt und nachdem noch etwas Zeit war, beschlossen wir eine weitere Runde, diesmal gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Doch dann passierte etwas, was sofort an die Radfahrt im New Yorker Central Park erinnerte. Die Kette sprang heraus und somit war wieder einmal meine Expertise gefragt. Ohne Werkzeug und Handschuhe ist es gar nicht so einfach, die Kette zu richten. Mit Holzstäbchen und etwas herumprobieren schafften wir es letztendlich und konnte unsere Fahrt fortsetzen.
Nachdem wir durch diesen ungewollten Zwischenstopp etwas Zeit verloren, fehlte uns diese nun und dementsprechend schneller mussten wir treten. Das war eine fatale Kombination, denn kurz vorm Ziel sprang die Kette erneut heraus. Doch da uns die Zeit fehlte, entschieden wir uns, ich trete alleine, um rechtzeitig zum Vermieter zurückzukehren.
Auf die Minute genau kamen wir an, ich erledigt aber glücklich. Der Vermieter war dann so nett und statt dem eigentlichen Preis von 18 Euro zahlten wir für die Stunde Radspaß nur 15 Euro. Ein Erlebnis, welchen wir vier sicher nicht so schnell vergessen werden. 🙂
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