Jun 052011
 

Gestaltung: Raffael Fritz, Julia Gindl, Roland Gratzer und Franz Zeller

Dass auf diesem Globus jeder mit fast jedem verbunden ist, hat auch Nachteile: Das wissen alle, deren Computer schon einmal mit einem Schadprogramm infiziert war.

Die westliche Infrastruktur, vom Strom- bis zum Kommunikationsnetz, ist höchst verletzlich, was Angriffe über Datenleitungen betrifft. Die BRD hat aus diesem Grund erst vor kurzem die Einrichtung eines nationalen Cyberabwehrcenters samt „Cyber-Sicherheitsstrategie“ beschlossen. In Österreich wird das Problem laut Insidern noch unterschätzt – die zuständigen nationalen Stellen, govCERT und CERT, haben kaum Personal. Als Reaktion darauf haben sich über ein Dutzend große oberösterreichische Firmen zusammengeschlossen, um eine bundesländereigene Cyberabwehr zu gründen.

Am Beispiel der Smart Meters, die in den nächsten Jahren in Österreichs Haushalten statt der herkömmlichen Stromzähler installiert werden sollen, zeigt sich, wie leicht ein IT-System verwundbar ist. Experten kritisieren vor allem die Fernabschaltefunktion in den intelligenten Strommessern. Hacker könnten sie dazu nutzen, Tausende Haushalte auf einmal quasi auszuknipsen.

Auch der Trend zu mobilen Endgeräten bietet jede Menge Sicherheitslücken. So demonstriert ein Techniker, wie einfach es ist, den WLAN-Verkehr in drahtlosen Netzwerken abzuhören und dabei auch die TANs für Online-Banking-Geschäfte auszuspionieren.

Ein ganz anderes Niveau erreicht der Schaden, wenn ganze Staaten Cyberattacken als kriegerisches Mittel einsetzen. Mit den riesigen Ressourcen, die sonst für Kampfjets und Flugzeugträger verwendet werden, lassen sich Armeen von professionellen Cyberkriegern ausbilden, vor deren Zugriff kein System der Welt mehr sicher ist. Und genau das passiert derzeit z. B. in China, Russland und den USA. Einer der wenigen Experten im deutschsprachigen Raum, die diese Entwicklung mit verfolgen, ist der deutsche Technikphilosoph Sandro Gaycken. Einen perfekten Schutz vor professionellen Cyberangriffen gibt es seiner Meinung nach nicht.

Analysen und Berichte von Raffael Fritz, Julia Gindl, Roland Gratzer und Franz Zeller.

Sonntag: 5. Juni 2011 22:30

Quelle: oe1.orf.at

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